Die Deutschen Meisterschaften im Tischler- und Schreinerhandwerk sind ein mehrstufiger Wettbewerb. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gelangen als Prüfungsbeste über Kammer- und Landesebene zur Bundesentscheidung.
Durch die zuständigen Kammern werden zunächst auf Kammerebene die besten jungen Tischler und Tischlerinnen ermittelt. Dabei sind die Noten in der praktischen Gesellenprüfung maßgeblich, wobei mindestens 81 Punkte erreicht werden müssen. Die Kammersieger/-innen werden dann zur Teilnahme am Landeswettbewerb eingeladen. Dort erstellen sie unter Aufsicht eine siebenstündige Arbeitsprobe, die von einer Jury bewertet wird. Die jeweiligen Landessieger qualifizieren sich anschließend für die Deutschen Meisterschaften im Tischler- und Schreinerhandwerk.
An mehreren Tagen fertigen die Teilnehmenden auch hier eine
Arbeitsprobe an, die eine fachkundige Jury bewertet. Der Gewinner
hat - sofern er nicht älter als 22 Jahre ist - die einmalige
Möglichkeit, im Tischler-Schreiner-Nationalteam an den Weltmeisterschaften
(WorldSkills) teilzunehmen.
Das Wettbewerbsstück wird überwiegend aus Vollholz (einheimisches Hartholz) und/oder Holzwerkstoff (furniert) ausgeführt. Bis auf einen Teil der Verbindungen, der von Hand gefertigt werden muss, können auch die zur Verfügung stehenden Maschinen genutzt werden. Grundsätzlich empfiehlt sich allerdings das Training von klassischen Verbindungen. Durch das Putzen und Schleifen (ohne Schleifmaschinen) sind die Oberflächen in einen lackierfertigen Zustand (Klarlack-Lackierung) zu bringen.
Seitens der Fach-Jury werden die Wettbewerbsstücke anschließend hinsichtlich der Maßgenauigkeit nach Zeichnung, der Schnittgenauigkeit, der Innenflächen der Verbindungen (vor der Verleimung), des Passens der Verbindungen, der Oberflächenqualität, der Übereinstimmung mit der Zeichnung, der Kollegialität und des Materialverbrauchs bewertet.
Arne Bretschneider
Abteilungsleiter Berufsbildung und Technik
Gewerbespezifische Informationstransferstelle*